Der Berg ruft - oder - 5 Stunden (Kletter-)Wanderung auf den Tafelberg

Montag, 20.02.2017

Zu den Must-Do in Kapstadt gehört natürlich auch ein Besuch AUF dem Tafelberg, und wer etwas auf sich hält, der lässt sich natürlich nicht von der Gondelbahn in 1087 m Höhe hieven, sondern entert das Wahrzeichen Kapstadts selbsverständlich zu Fuß.......

Es gibt mehrere Varianten: Kurz (2 Stunden) und ziemlich steil oder auch die längere Wanderung (5 Stunden), und irgendwie haben wir gedacht, es wird nicht ganz so steil oder anstrengend, aber irgendwie haben wir das Kleingedruckte nicht gelesen.... ;-)))))

Vom wunderschönen botanischen Garten Kirstenbosch aus haben wir uns entschlossen, über den Smuts-Track und die Sceleton Gorges die schlappen 1000 Höhenmeter zu erklimmen....

Der erste Teil ging dann zwar stetig bergauf, aber der Weg war ok, und wir hatten in den ersten zwei Stunden das Glück, im afrikanischen Wald schattig unterwegs zu sein, trotzdem lief uns der Schweiß nach kurzer Zeit achtspurig den Rücken runter!! Igendwann war der klassische Pfad zu Ende, dann hieß es über ein Flussbett nach oben über die Felsen kraxeln, danach waren stabile Holzleitern installiert, auf denen wir uns nach oben hangeln durfen!! Und ich natürlich "einhändig" unterweg, da ich meine linke Hand nicht belasten durfte..... 

Nach zwei Stunden war diese Passage überstanden, die Baumgrenze erreicht und der weitere Pfad führte uns durch die hier so typische Finbos-Vegetation weiter in die Höhe!! Wir hatten gelesen, dass nun das Schlimmst überstanden sei, aber so ganz entsprach das nicht der Wahrheit...

Die nächste Krise kam, als wir bei einem Infopunkt erkannt haben, dass es bis zur Gondelstation am anderen Ende des Plateaus noch DREI Stunden Wanderzeit sind..... und es war noch nicht mal sicher, ob die Godenl überhaupt aufgrund des Windes fahren kann, aber wir hatten den "Point of no return" bereits überschritten... Von da an, war ein stummes Gebet mein Begleiter......

Die Landschaft, die Vegetation und die Aussichtspunkte waren traumhaft und wunderschön, bei jeder erklommenen Kuppe war die Hoffnung groß, dass nun der höchte Punkt erreicht ist, aber wir haben dann doch noch an die 2 Stunden gebraucht, bis wir endlich den höchsten Punkt auf dem Tafelberg erreicht hatten: den Maclears Beacon, ein Steinhaufen in 1087 m Höhe... Wir haben es tatsächlich geschafft!!!!! Ein tolles Gefühl, das neue Kräfte mobilisiert!!!

Die restliche Stunde würden wir auch noch überstehen und bewältigen! Oben blies natürlich ein ziemlicher Wind, das war zu erwarten, aber wir hatten es uns schlimmer vorgestellt, so hatten wir viel Glück, dass wir die restliche Strecke, die ziemlich nah an der Kliffkante der Tafelbergs verlief, nicht noch mit starken Windboen bewältigen mussten!! Nichts für Leute mit Höhenangst, denn an diesem Teil ging es nur wenige Schritte neben uns, senkrecht wieder nach unten... Und diesen Weg wollten wir definitiv nicht nehmen!!

Nach ein paar hundert Metern konnten wir sehen, dass die Seilbahn tatsächlich in Betrieb war!! Mein leises Gebet war tatsächlich auf offene Ohren gestoßen!! Bei fantastischer Sicht auf Kapstadt, das Meer, die seitlichen "Zwölf Apostel" haben wir die letzte Etappe zusammen mit einem anderen jungen Pärchen bewältigt und haben etwas erlebt, was nicht vielen vergönnt ist: Eine fast menschenleere Bergstation auf dem Table Mountain mit nur einigen Wanderern, die wie wir glücklich waren, dass sie mit der Gondel wieder an den Fuß des Berges transportiert wurden!!!! Die letzte des Tages ;-) Gott sei Dank!!! Weitere Fahrten wurden Aufgrund stärker werdender Winde eingestellt.

Sensationell schön und ein wahnsinns Gefühl, wenn man dort oben steht, aber auch sooooo anstrengend!! Alles ist gut gelaufen, wir freuen uns und haben uns (natürlich mal wieder) mit einem leckeren Essen in Den's Anker belohnt - mit Blick auf den Tafelberg!!